Zum Inhalt springen

Tierschutz in Deutschland

Wir kümmern uns um Tierschutzprojekte weltweit und selbstverständlich auch in Deutschland. Allerdings sieht der Tierschutz hierzulande ein wenig anders aus als der Tierschutz im Ausland.

Das liegt vor allem daran, dass wir als Industrieland relativ stark aufgestellt sind und über einen gewissen Wohlstand verfügen. Tierschutz bedeutet in Deutschland also nicht, Straßenhunde vor dem sicheren Tod zu retten, sondern bezieht sich meist eher auf Hunde aus dem Tierheim oder Tiere, die aus schlechter Haltung stammen.

Auch das Thema Massentierhaltung ist somit durchaus ein Problem. Nicht nur, dass die Fleischproduktion, so wie sie allgemein stattfindet, einen enormen Einfluss auf das Klima hat, sie respektiert auch das Tier kein Stück.

Egal ob es um Kälber, Milchkühe, Rinder oder Schafe geht, um Daunen oder Pelze für Kleidung mit Fell, es gibt unzählige Dinge, die auch in Deutschland noch völlig verkehrt laufen und gegen die dringend etwas unternommen werden sollte.

Dafür gibt es Tierschutzvereine wie unseren.

Was Tierschutz in Deutschland wirklich bedeutet und warum er auch hierzulande nicht vergessen werden darf, obwohl das Tierleid in anderen Ländern und Gebieten meist deutlich größer ist, möchten wir dir hier ein wenig vermitteln.

Außerdem klären wir, wie es mit dem Tierschutzgesetz in Deutschland bestellt ist und wo noch etwas getan werden muss, um das Leben der Tiere dauerhaft zu verbessern.

Deutsches Tierschutzgesetz

Anfangen möchten wir mit dem deutschen Tierschutzgesetz (TierSchG), welches in der Theorie zwar ganz okay erscheint, in der Praxis aber zu selten angewandt werden kann und nicht streng genug durchgesetzt wird, zumindest wenn du uns fragst.

Gleich am Anfang heißt es im Tierschutzgesetz beispielsweise:

Niemand darf einem Tier ohne vernünftigen Grund Schmerzen, Leiden oder Schäden zufügen.

Deutsches Tierschutzgesetz TierSchG

Außerdem ist die Rede davon, dass der Zweck des Gesetztes:

… aus der Verantwortung des Menschen für das Tier als Mitgeschöpf dessen Leben und Wohlbefinden zu schützen.

Deutsches Tierschutzgesetz TierSchG

entstanden ist. Sehr löblich, doch wie wir alle wissen, ist dies leider nicht die Realität, weshalb es überhaupt erst derartige Gesetze benötigt.

In Deutschland ist grundsätzlich aber jeder Tierhalter dazu verpflichtet, dass das Tier seinen »Bedürfnissen entsprechend« versorgt wird und sich artgemäß bewegen kann. Des Weiteren gibt es Verbote, ein Tier auszusetzen oder Leistungen von ihm zu verlangen, denen es nicht gewachsen ist.

Wenn du dir das deutsche Tierschutzgesetz noch einmal genauer ansehen möchtest, findest du hier den vollständigen Gesetzestext. Es ist durchaus mal interessant, Zeile für Zeile genauer zu studieren und mehr über die aktuelle Lage zu erfahren. Gesagt wird immer viel, doch was selbst gelesen wurde, kann auch aktiv als Argumentation verwendet werden.

Zum Beispiel dann, wenn im Streit mit einer Tierquälerin / einem Tierquäler oder bei dem Versuch, ein Tier aus seinen Qualen zu befreien, derartige Punkte auftauchen. Wer dann das Tierschutzgesetz zitieren kann, hat vielleicht bessere Karten.

So wäre es möglich, die Polizei zu informieren, wenn ein Hund neben einem Auto oder Roller herlaufen muss, weil die Halterinnen / die Halter es als sinnvoll erachten, ihren Hund auf diese Weise auszupowern. Derartiges haben wir alles schon erlebt, denn genau solche Fälle sind es, die das Tierschutzgesetz in Deutschland notwendig machen.

Hier könntest du dann mit § 3/1 argumentieren und bei der Polizei auf dieser Grundlage eine Anzeige erstellen. Ohne das Wissen der Paragrafen ist es oft so, dass du als Tierschützer/in nicht ernstgenommen oder sogar von der Polizei selbst belächelt wirst, weil es ja nur ein Tier ist. Hier liegt auch das große Problem begraben.

Das Tierschutzgesetz in Deutschland geht nicht weit genug.

Schlimmer noch, es wird auf Ebene der Länder entschieden, die dann wiederum deren Ausführung beeinflussen. Das Gesetz selbst enthält zudem viele Lücken und offene Fragen, sodass es auslegungsbedürftig erscheint. Selbst mit dem Gesetz ist außerdem nicht sichergestellt, dass das Tierwohl eingehalten wird.

So bleibt dem Tierschutz oft nur die Anzeige bei der Polizei, da es keine wirkliche Handhabe gibt, um Verstöße direkt vor Gericht durchzusetzen. Das macht es Tierschützer/innen mitunter enorm schwierig, überhaupt etwas zu verändern. Tiere können bei Verstößen zudem nicht einfach entnommen und somit gerettet werden. Nur wenn Behörden aktiv eingreifen, was sie in Deutschland oft nicht tun, ist es möglich, das leidende Tier mitzunehmen.

Im Tierschutz wird das deutsche Tierschutzgesetz daher gerne auch mal als »Tiernutzgesetz« abgetan. Denn genau das ist es schlussendlich. Es schützt die unschuldigen Lebewesen nicht vor Qual und Gewalt, es erklärt nur, was mit ihnen alles getan werden darf. Doch nicht einmal das schafft es, vollständig zu klären.

Dadurch ist es häufig extrem schwierig, im deutschen Tierschutz Änderungen zu erreichen, die wirklich von Dauer oder Bedeutung sind. Meist geht es eher um eine kurzzeitige Besserung der Situation und oft ist auch das schon ein langer Kampf mit Behörden und Beamten.

Diesen Kampf führen Tierschützer/innen für dich, was den Tierschutz in Deutschland sehr wichtig macht.

Tierschutz-Organisationen und ihre Arbeit

Weil Hilfe von Dauer häufig nicht umsetzbar ist, konzentriert sich der Tierschutz in Deutschland in erster Linie auf die direkte Hilfe am Tier selbst. Was in Rumänien oder Thailand gar keinen Zweck hätte, weil das Tier quasi kurz nach der Rettung erneut leiden müsste (weshalb wir in solchen Ländern z. B. auch nur langfristige Engagements mit Tierschutzprojekten eingehen), ist hierzulande extrem wichtig.

Häufig kommen sich Mensch und Tier in Deutschland einfach zu nah, was dann zu Problemen und Missverständnissen führt.

YouTube

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren

Video laden

Beispielhaft dafür ist auch der Tiernotruf aus Düsseldorf, der seine Aktionen mittlerweile via YouTube online stellt, um so eine gewisse Aufmerksamkeit zu erzeugen und Menschen für das Thema zu sensibilisieren. Hier geht es oft um Enten und Schwäne, die sich im Müll von Anglern verfangen, lebensgefährlich verletzen oder in die Kanalisation abrutschen und dort sterben.

Die Feuerwehr kann oft nicht helfen, der Tiernotruf hilft hingegen grenzenlos. Ein Tropfen auf dem heißen Stein, würden wohl viele jetzt sagen, doch in Deutschland braucht es nicht selten diese Soforthilfe, für die sich sonst kaum jemand zuständig fühlt.

Umso besser, dass es derartige Vereine gibt.

Der Deutsche Tierschutzbund ist ebenfalls ein Verein, der sich zum Wohle der Tiere einsetzt. Hier geht es unter anderem auch um Tiertransporte und Massentierhaltung, es findet viel Aufklärung und Informationsaustausch statt.

Prinzipiell dreht sich Tierschutz in Deutschland eben meist darum, bessere Gesetzte zu schaffen oder Qualzuchten zu unterbinden, wie sie gerade in der Massentierhaltung alltäglich sind. Auch solche Geschichten wie das Schreddern von Küken, das Abbrennen von Schnäbeln oder die Amputation von Ringelschwänzen, sind Themen, die den Tierschutz hierzulande beschäftigt.

Das Leid in Deutschland ist vorhanden, die Masse sieht es nur nicht oder möchte es nicht sehen. Tierschutz erzeugt Aufmerksamkeit, um Veränderung zu schaffen.

Die Tierheime sind zudem ebenfalls ein großer Aspekt vom Tierschutz in Deutschland. Diese sind beständig überfüllt, weil eine Aussetz- und Leidgesellschaft entstanden ist, die immer nur noch den neusten Rassetrends hinterherrennt und züchtet und züchtet, obwohl es schon mehr als genug Tiere gibt.

Hinzu kommt das Leid von vielen Brieftauben, die sich im Sommer verirren oder auf der Strecke bleiben, wenn sie die Kräfte verlassen.

Gegen so etwas anzukämpfen ist hierzulande wichtig. Während es beim Tierschutz im Ausland häufig um Leben und Tod geht, dreht es sich hier eher darum, dass eine reiche Gesellschaft Tiere nicht quälen muss, sie aber dennoch quält.

Uns geht es sehr gut, doch unsere Tiere, die auch Lebewesen sind, müssen oft jede Menge über sich ergehen lassen oder werden wie minderwertige Objekte und Gegenstände behandelt.

Das darf so nicht sein!

Tiervermittlung via Tierheim

Gehen wir auf das Thema Tierheim aber noch ein wenig genauer ein, denn auch hier findet mehr statt, als es auf den ersten Blick scheint. So sind die Tierheime in Deutschland nicht einfach nur Anlaufstellen, sondern oft auch verantwortlich dafür, wenn Tierschutzfälle in Erscheinung treten, es zu Misshandlungen kommt oder die Polizei nicht weiß, was sie mit den Tieren, die während eines Einsatzes beschlagnahmt werden, anstellen soll.

In Deutschland sind Tierheime daher oft das Mädchen für alles, wenn man es so nennen möchte, was sie oft in unangenehme Situationen bringt und eine chronische Überlastung nach sich zieht. Die wiederum führt zu überfüllten Tierheimen und gestressten Tierschützer/innen.

Auch für die jeweilige Stadt sind im Tierheim in der Regel Ansprechpartner/innen zu finden, wenn es um Fundtiere geht. Oft werden beispielsweise beim Bau Erdreiche freigelegt, in denen Tiere oder Tierbabys leben. Das schlimmste sind im Alltag jedoch sicherlich die ausgesetzten Hunde, die dann kurzfristig aufgenommen werden müssen.

Tierheime sind zum Teil als problematisch zu betrachten.

Weil sie die Ursache nicht bekämpfen können, sondern nur Anlaufstelle für die vielen Probleme sind, die der Tierschutz im Land aufweist. Viele Halter/innen geben alte Hunde ab, damit sie die Operationen nicht mehr selbst zahlen müssen. Oft wird regelrecht damit gedroht, das Tier sonst auszusetzen oder es zu erschlagen.

Du glaubst es sicherlich kaum, aber tatsächlich sind uns Fälle bekannt, in denen genau mit solchen Aussagen gedroht wurde, als das Tierheim die Annahme verweigern wollte, da es nicht nur überfüllt war, sondern es auch offensichtlich erschien, dass die Halterin / der Halter nur die Operationskosten auf den Tierschutzverein abwälzen wollte.

Solche Menschen gibt es und es das zu wissen, macht die Sache nicht gerade einfacher.

Diese und viele weitere Geschichten sind beispielhaft für den Tierschutz in Deutschland. Weil die Probleme zwar beständig bekämpft, die Ursachen aber nicht gänzlich beseitigt werden. So bleiben die Tierheime voll, der Tierschutz nur theoretisch vorhanden und genau das betrifft auch den Bereich der Massentierhaltung, manche Zoos und Zirkusse.

Zwischen Massentierhaltung und Zoos

Wo andere Länder (die Liste ist inzwischen lang) Tiere im Zirkus, zumindest die Wildtiere, bereits verboten oder stark reglementiert haben, ist Deutschland, was solche Sachen angeht, stets eher zögerlich. Es gab immer wieder einmal Vorschläge, umgesetzt wurden diese bislang aber nicht. Das führte teilweise dann dazu, dass Kommunen es selbst in die Hand nahmen und keine Zirkusse mehr erlauben wollten, die mit Wildtieren hantierten. Richtig so!

Auch Zoos sind in Sachen Tierschutz ein Thema, welches nicht ohne Weiteres wegdiskutiert werden kann. Es gibt immer noch Tierparks und auch Safariparks, wo Besucher/innen dabei zusehen, wie Affen, die als evolutionäre Vorfahren des Menschen gelten, hinter Scheiben gehalten werden oder wo gestörte Eisbären in viel zu kleinen Gehegen ihre verzweifelten Runden im Kreis drehen.

Das ist nicht richtig.

All das wissen wir Menschen heutzutage jedoch sehr genau. Wir haben die unterschiedlichsten Tiere analysiert und erforscht, haben zunhemned bessere Vorstellungen davon, wie sie denken, wie sie fühlen und sich verhalten.

Wir wissen bereits sicher, dass sie Gefangenschaft krank machen kann. Trotzdem wird zu wenig dagegen getan und es werden keine neuen Gesetzte diesbezüglich erlassen, weshalb auch dieses Thema beim Tierschutz in Deutschland stets eine Rolle spielt.

Die Massentierhaltung ist und bleibt für viele ein entscheidendes Thema. Die Politiker/innen sind dafür oder dagegen, doch selbst darum geht es oft nicht. Tiertransporte müssten schlichtweg verkürzt, im Grunde sogar gänzlich verhindert, Transporte aus dem Ausland verboten und Schlachtungen viel strenger kontrolliert werden.

Qualzuchten sollten tabu sein, barbarische Maßnahmen (wie beispielsweise das Schreddern und Abbrennen von Schnäbeln) dürfen von Menschen, die ganz genau wissen, dass Tiere fühlen, einfach nicht länger toleriert werden.

All das sind Missstände, die in Deutschland herrschen. Sie sind ganz anderer Natur als das Tierleid in Thailand oder Rumänien, sind deshalb aber nicht wenige wichtig.

Tierschutz gibt denen eine Stimme, die nicht sprechen können. Tierschutz setzt sich für Lebewesen ein, die vom Menschen misshandelt und regelrecht gefoltert werden, obwohl sie ebenso fühlen können.

Hilft uns, das Tierleid endlich zu beenden. Hilf uns, allen Lebewesen eine bessere gemeinsame Zukunft zu verschaffen.

Charmy - Geretteter Hund in Rumänien

Spannende und bewegende Hundeschicksale

Erlebe drei Hundeschicksale hautnah und tauche ein in eine Welt, in der fast Unmögliches geleistet wird, um jedes noch so kleine Lebewesen zu retten.