Tierschutz weltweit: Wo herrschen welche Probleme?
Tierschutz fängt immer vor der eigenen Haustür an. Daran glauben wir und das versuchen wir den Menschen in unserem Umfeld auch beständig zu vermitteln. Es geht darum, etwas zu verbessern und zu verändern, sei es nun im eigenen Ort, der Stadt, dem Land oder auch auf der ganzen Welt. Spielt alles keine Rolle, solange es das Leben der Tiere aufwertet, weil du dich um sie kümmerst und dich für sie einsetzt.
Dennoch möchten wir im heutigen Artikel ein wenig über den Tellerrand hinausschauen, um zu verdeutlichen, wie Tierschutz in anderen Teilen der Welt aussieht. Gibt es dort ebenfalls entsprechende Tierschutzgesetze? Wer engagiert sich vor Ort für das Leben der Tiere? Was für Problemfälle und Zwischenfälle gibt es und wie unterscheiden sie sich von den Fällen in Deutschland? All das möchten wir im Blogbeitrag nun ein wenig genauer klären und entschlüsseln, wie Tierschutz in anderen Teilen der Welt aussieht.
Dabei können wir uns glücklicherweise auf unsere eigenen Tierschutzprojekte beziehen, die nicht nur in Deutschland und der Schweiz, sondern eben auch weltweit stattfinden. Unser Ziel war es von Anfang an, stets dort zu helfen, wo wir Leid sehen, jedoch auch das Potenzial erkannten, langrfristige Veränderungen zu schaffen.
Tierschutz in Thailand
Für die meisten ist Thailand ein wunderschönes Urlaubsziel. Nicht zu teuer, unglaubliche Strände, nette Menschen und gut geführte Hotels. Das mag auch alles stimmen, doch wer ein wenig abseits seiner Touristenunterkunft schaut, der bekommt schnell mit, dass in Thailand noch so einiges schiefläuft, zumindest was den Tierschutz betrifft.
Mit die größten Probleme verursachen zudem sogar die Tourist/innen, da sie stets auf der Suche nach einzigartigen Erlebnissen sind. Sie suchen nach dem Kick oder, und das passt zur heutigen Zeit, oft auch nur nach dem einen Foto, welches sie, sobald sie wieder daheim sind, stolz herumzeigen oder auf Instagram veröffentlichen können. Das ist vor allem deshalb heikel, weil es die Tierquälerei in solchen Ländern massiv fördert.
Ein schlichtweg gigantisches Tierschutzproblem sind in Thailand daher auch Fotos mit wilden Tieren. Das geht vom Baby-Äffchen bis zum jungen Tiger. Wer zahlt, bekommt trotz strenger Verbote immer noch mit nahezu jedem Tier ein Foto auf dem Silbertablet serviert, egal wie sehr dieses Tier dafür leiden musste.
Davon abgesehen gibt es in Thailand viele Elefanten, die von Tourist/innen geritten werden können. Auch ist es möglich, mit ihnen an Wasserstellen zu baden, was ebenfalls wunderbare Fotos ergibt. In Zeiten von Social Media und Instagram, genau das, wonach Tourist/innen suchen.
Dass Elefanten als sensible Riesen quasi nichts davon freiwillig absolvieren, sondern stets mit einem Elefantenhaken dazu »gezwungen« werden müssen, wissen dennoch die wenigsten. Meist müssen die Tiere enorme Erniedrigungen über sich ergehen lassen und werden abseits des Tourismus in engen Verschlägen untergestellt.
Dann gibt es da noch die vielen Straßenhunde in Thailand. Auffällig viele von Ihnen besitzen Behinderungen, sind stark eingeschränkt und kämpfen so täglich um ihr Überleben. Geholfen wird ihnen fast gar nicht, da die Bevölkerung sich um eigene Probleme kümmert, schlimmer noch, teilweise sogar schon angegriffen wurde und nun Vorbehalte gegenüber Tieren in Not hat. Einen organisierten Tierschutz gibt es in Thailand ebenso wenig, weshalb Hilfe aus dem Ausland so wichtig ist.
Tierschutz in Rumänien
Rumänien ist fast schon so etwas wie eine Art Sonderfall, wenn es um den Tierschutz geht. Das hängt mit verschiedenen Dingen zusammen. Zunächst einmal herrscht in dem Land eine andere Kultur, die Tiere und insbesondere Hunde eben einfach nicht als Haustier, sondern eher als Nutztier zu Bewachung des Grundstücks betrachtet. Das Tier als solches ist somit per se schon einmal weniger wert, und vielen Menschen geht es selbst bereits miserabel, sodass sie sich kaum Gedanken darum machen, wie es den Tieren geht.
Das große Problem in Rumänien sind Straßenhunde. Die Streuner ziehen halb verwildert umher, und zwar in Massen, sodass es mittlerweile mehr als 600.000 Tiere gibt, vermutlich aber noch weit mehr. Die Hunde sind oft verletzt, krank, mit Tumoren übersäht oder zeigen starke Behinderungen und offene Verletzungen.
Tierschutz in Rumänien bezieht sich daher vor allem auf die Straßenhunde, die versorgt und gepflegt werden müssen, da sie ein wirklich elendiges Leben führen. Dabei fehlt es an Nahrung, medizinischer Versorgung, Unterbringung und einem System, welches dabei hilft, die Hundepopulation in den Griff zu bekommen.
Schockierend ist dabei die Tatsache, dass Rumänien zur Europäischen Union gehört. Für viele ist es daher kaum zu fassen, wie stark die Unterschiede zwischen den europäischen Ländern tatsächlich ausfallen. Außerdem wird in Rumänien die Catch & Kill Variante vollzogen. Straßenhunde werden also gefangen und getötet, was nichts, aber auch gar nichts mit Tierschutz oder einem nachhaltigen System zu tun hat.
Nachhaltig wäre die Neuter & Release Methode, bei der Straßenhunde gefangen, kastriert und wieder freigelassen werden. Auf diese Art und Weise könnte die Hundepopulation dauerhaft verringert werden, ohne die Tiere töten zu müssen. Das führt nachweislich zum Erfolg, wohingegen die Tötung rein gar nichts an dem Grundproblem ändert, sondern einfach nur eine ziemlich sinnlose Reaktion ist.
Tierschutz in Deutschland
In Deutschland ist die Welt noch in Ordnung, glauben viele, doch ganz so rosig, wie es auf den ersten Blick scheint, geht es hier leider auch nicht zu. Die Tierheime sind überfüllt und es herrscht regelrecht eine Aussetz- und Abschiebe-Kultur, wenn wir das mal so direkt betiteln dürfen. Nichts anderes ist es nämlich, was bei vielen Hundehalter/innen stattfindet.
So platzen unsere Tierheime aus allen Nähten, während die Tierpfleger/innen sich tagtäglich anhören müssen, dass, wenn der Hund nicht vom Tierheim aufgenommen wird, er ausgesetzt oder erschlagen wird. Das klingt unglaublich, ist aber Alltag. Auch in Deutschland herrscht trotz all der Aufklärung, dem Tierschutz und den durchaus vorhandenen Tierschutzgesetzen wenig Verständnis für die Lage vieler Tiere.
Doch auch die Tierschutzgesetzte sind nicht so umfangreich, wie sie sein könnten. Vieles ist eher schwammig formuliert, was von Tierschutzvereinen durchaus kritisiert wird. Gerade in einem Land wie Deutschland muss hier mit positivem Beispiel vorangegangen werden. Genau das ist aber nicht der Fall und oft ist unklar, was exakt verboten ist. Außerdem wird das deutsche Tierschutzgesetz auch gerne als »Tiernutzungsgesetz« abgetan.
Abseits dessen sind es Tauben, Enten, Gänse, Schwäne und viele andere Tiere, die in Deutschland immer wieder in Bedrängnis geraten. So hängen gerade Wasservögel des Öfteren mal in Angelschnur fest und schnüren sich damit die Füße ab oder verenden, weil sie sich nicht mehr selbstständig befreien können. An verschiedenen Orten kümmern sich Freiwillige um Tauben und bieten betreutes Wohnen inTaubenhäusern an. So kann verhindert werden, dass Stadttauben zur Plage werden. Auch hier sind daher immer wieder die Tierschützer/innen gefragt, die sich auch um solche Fälle kümmern.
Abseits dessen spielt im deutschen Tierschutz die Massentierhaltung eine zentrale Rolle. Es geht oft darum, etwas zu verändern, und zwar nachhaltig und von Dauer. Wer sich mit den Tieren als Lebewesen auseinandersetzt, der möchte einfach nicht, dass diese in engen Ställen oder auf Gittern gehalten werden. Dir geht es bestimmt ganz genau so.
Tiere leiden auf der ganzen Welt
Als Menschen müssen wir endlich damit aufhören, national zu denken, um uns auch im Tierschutz eine globale Sichtweise aneignen zu können. Genau wie der Naturschutz weltweit stattfinden muss, um etwas zu bewirken, sollten auch beim Tierschutz alle Länder einer klaren Linie folgen. Das ist nicht einfach, denn Kulturen und Ansichten unterscheiden sich nun einmal. Armut sorgt beispielsweise häufig dafür, dass Tier und Umwelt keine allzu große Rolle mehr spielen. Doch genau das ist notwendig, um Schlimmeres zu verhindern. Wir haben als Rasse Mensch schon genug Schaden angerichtet.
Deshalb ist es auch so wichtig, dass wir alle gemeinsam umdenken. Du kannst in Deutschland Hilfe leisten, darfst dabei aber nicht vergessen, dass es auch Rumänien gibt und deinen Urlaub könntest du, wenn du wirklich willst, als Volontär/in eines Tierschutzprojektes verbringen. Jeder kann etwas tun! Wenn nicht weltweit, dann zumindest innerhalb von Europa. Wer sich als Europäer begreift, unterscheidet zudem weniger zwischen den Ländergrenzen und sieht das Leid, was Straßenhunde im Ausland erfahren, ein wenig persönlicher.
Tiere werden auf der ganzen Welt gequält. Das ist leider so, das wird vermutlich auch für immer so sein. Wichtig ist, diese Tiere nicht abzuschreiben und sich für sie einzusetzen. Es sind Lebewesen wie du, die jedoch keine Stimme haben, oft unterlegen sind und vom Menschen nur für eigene Zwecke missbraucht werden. Hilf uns, das zu verhindern und gemeinsam einen weltweit effektiven Tierschutz umzusetzen.
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