Hunde aus dem Tierschutz: Unfälle, Notfälle, Probleme?
Ein Hund aus dem Tierschutz macht immer nur Probleme? Blödsinn! Ein Hund aus dem Tierschutz ist nur anders zu betrachten als ein Hund, den du von klein auf an dich, deine Umgebung und die Menschen um dich herum gewöhnt hast. Es bedeutet am Ende nichts anderes, als dass er eben auch anders reagiert und sich erst einmal zurechtfinden muss.
Hin und wieder bleiben Hunde aus dem Tierschutz allerdings etwas zurückhaltender als unsere heimischen Haustiere. Gerade rumänische Hunde wurden oft misshandelt oder haben eher negative Erfahrungen mit Menschen machen müssen. Kein Wunder also, dass sie dem Kontakt erst einmal aus dem Weg gehen und sich danach nicht selten nur eine oder zwei Bezugspersonen suchen, mit denen sie eine wirklich enge Bindung eingehen.
Die meisten sind zudem Straßenhunde, sogenannte Streuner. Für sie war und ist es schon immer völlig normal gewesen, sich frei bewegen zu können. Sie springen gerne über Gartenzäune, nicht weil sie abhauen oder flüchten möchten, sondern weil die Freiheit für sie Gewohnheit ist. Kommen sie nicht weiter, suchen sie einen Alternativweg. Sie haben fast schon so eine Art von Wanderzwang, da es für sie stets völlig normal war, durch die Gegend zu streunen und nach Nahrung oder Schlafplätzen zu suchen. Dieses Verhalten müssen sie in Deutschland dann erst einmal ablegen.
Was im Hundealltag alles passieren kann
Wer den eigenen Hund noch nicht richtig einschätzen kann, weiß oft auch nicht, wozu er fähig ist oder auf welche Ereignisse er entsprechend reagiert und vor allem wie. Wir möchten hier niemanden Angst einjagen, sondern nur auf Probleme aufmerksam machen, die zwischen Mensch und Hund auftreten können und die unbedingt vermieden werden sollten.
Wer sich für die absoluten Zahlen interessiert, der hat Glück, denn die Schweiz und das dortige Bundesamt für Veterinärwesen (BVET) veröffentlichen diese. Natürlich gelten die Zahlen somit nur für die Schweiz, interessant sind diese aber dennoch. Eine entsprechende PDF-Datei mit allen Angaben und Informationen ist hier zu finden.
Gefahr im Straßenverkehr und bei Unfällen
Die größte Gefahr ist unserer Meinung nach ein Unfall. Gerade Straßenhunde, die es wie gesagt gewohnt sind, frei umherzuwandern, unterschätzen oft den Straßenverkehr. Das liegt vermutlich daran, dass in Rumänien weit weniger Autos fahren und der Verkehr somit weitaus weniger gefährlich ist. In Deutschland hingegen kommen Autos gerne mal aus dem Nichts, biegen um Ecken und fahren viel zu schnell an Orten, an denen es unübersichtlich ist.
Das wiederum führt dazu, dass wir gerade bei Straßenhunden dringend zu einer Hundeversicherung raten würden. Zumindest aber empfiehlt es sich, entsprechende Informationen über die Hundeversicherung einzuholen. Einfach auch deshalb, um zu verstehen, welche Pflichten und Probleme es dabei geben kann. Zumal einige Bundesländer die Hundeversicherung inzwischen als Pflichtversicherung ansehen und sie gar voraussetzen.
Abgesehen davon, dass du mit der Hundeversicherung als Halter/in vor den Kosten eines Unfalls geschützt wirst, wird auch dein Hund entsprechend abgesichert. Gerade eine Hunde OP Versicherung kann beispielsweise Leben retten. Operationen kosten oft weit über tausend Euro. Wer dann versichert ist, muss selbst nichts mehr zahlen, sein Hund ist also immer und jederzeit bestens versorgt.
All das kann von großer Bedeutung sein. Das gleiche trifft auch bei chronischen Krankheiten oder Allergien zu, die einen häufigen Besuch bei der Tierärztin / dem Tierarzt notwendig werden lassen. Wer sich abgesichert hat, beseitigt dann von Anfang an die Kostenfrage bei Behandlungen.
Selten hingegen sind Bisswunden oder Kämpfe. Da rumänische Straßenhunde es förmlich gewohnt sind, auf Artgenossen zu treffen, wissen sie oft schon sehr genau, wie sie miteinander umgehen sollten. Während unsere Haustiere die Sprache »Hündisch« also oft schon verlernt haben, wissen Hunde aus dem Tierschutz meist, wie sie untereinander kommunizieren müssen, um Ärger aus dem Weg gehen.
Nur ganz selten sind solche Hunde von sich aus aggressiv. Meist ist es nur die Reaktion auf etwas, was die Aggression ausgelöst hat. Doch selbst das ist selten, denn gerade Straßenhunde haben ein sehr cleveres Sozialverhalten. Wenn wir etwas sicher sagen können, dann, dass die Mehrheit der Hunde aus dem Tierschutz ein friedliches und eher genügsames Wesen haben.
Unfälle während der Arbeitszeit
Ein weiteres Problem, insbesondere von Hunden aus dem Tierschutz, ist das Alleinbleiben im Haus oder der Wohnung. Im Idealfall solltest du dafür sorgen, dass dein Hund überall mit darf. Im realistischen Leben ist das zwar oft, selten aber immer möglich. Es kommt also der Zeitpunkt, an dem dein Hund alleine bleiben soll oder eben leider muss.
Wenn er das kennt, ist es einfach. Tür zu und Tschüss – Tür auf und Hallo, sobald du wieder da bist. Kennt er es nicht, wie das bei Straßenhunden bzw. Hunden aus dem Tierschutz eben häufig der Fall ist, kann es auch ganz anders laufen. Tür zu und Tschüss – Tür auf und Chaos. Um das zu vermeiden, gibt es ein paar clevere Tricks und Hilfsmittel.
Zum einen sind viele Hunde deutlich ruhiger, wenn sie nicht die ganze Wohnung oder das ganze Haus zur Verfügung haben. Die Unruhe kommt also oft von dem Suchen, dem Umherirren, dem Auf- und Abgehen im Flur. So steigern sich auch Hunde regelrecht hinein und werden entsprechend nervös.
Es ist am Ende oft viel sinnvoller, den Hund in einem größeren Zimmer zu belassen. Dort sollte er Wasser und einen Liegeplatz haben, also bestens versorgt sein. Hier erreicht er meist schneller einen Ruhepunkt, als wenn er durch das ganze Haus oder die Wohnung laufen darf und sich damit nur hineinsteigert und aufspult, weil er immer auf der Suche nach etwas oder jemandem ist.
Wer mit seinem Hund trainiert, ist außerdem mit einer Hundekamera gut beraten. So könnt ihr sehen, wie euer Vierbeiner sich verhält und wann sein Verhalten vielleicht manchmal etwas kippt. Im Training ist das Gold wert, weil ihr direkt im richtigen Moment eingreifen und korrektes Verhalten positiv verstärken könnt. Nur so lässt sich das Timing perfektionieren und nur so lernt der Hund schnell, dass das Alleinebleiben gar nicht weiter schlimm ist.
Eine Kamera für Hunde ist auch dann wertvoll, wenn ihr gerne sehen möchtet, was euer Hund treibt, wenn ihm niemand dabei zusieht. Dies kann am Anfang wichtig sein, um auf Nummer sicher zu gehen, es kann aber auch notwendig sein, wenn dein Hund schon öfter Schäden verursacht oder sich selbst verletzt hat. Mit der Hundekamera behältst du dann den notwendigen Überblick, im besten Fall direkt via Smartphone.
Im Notfall hilft immer noch GPS
Jetzt kommen wir noch einmal auf das Problem mit dem Garten zu sprechen. Straßenhunde wissen, wie sie verschiedenen Situationen entkommen können. Sie spüren Gefahren, sie kennen so gut wie alle Hindernisse, haben viel erlebt und somit kaum noch Hemmungen, wenn es um hohe Sprünge, Gräben oder auch andere Grenzen geht. Vielen ist gar nicht klar, wie klug Hunde oft sind und wie lange ihr Atem ist, wenn sie erst einmal entwischen konnten.
Hier erinnern wir gerne an den Fall Amy, die von Spanien nach Luxemburg bis nach Köln kam und sich dort einfach nicht fangen lies. Es brauchte wochenlange Vorarbeit, um sie schlussendlich einzufangen und sie von der Straße zu holen.
Wenn du also einen rumänischen Straßenhund hast, solltest du nicht den Irrglauben besitzen, er käme nicht alleine zurecht. Gerade zu Beginn ist noch kaum eine Bindung vorhanden, nichts hält diesen Hund davon ab, auf eigene Tour loszuziehen. Deshalb empfehlen wir bei solchen Tieren gerne ein GPS Halsband für Hunde, welches zumindest im Notfall dafür sorgt, dass immer genau klar ist, wo sich das Tier gerade befindet.
Die Theorie ist einfach. Sollte es trotz aller Vorsichtsmaßnahmen dennoch dazu kommen, dass der Hund über den Zaun springt, sich vor einem Geräusch erschreckt und wegrennt oder während des Spaziergangs im Feld verschwindet, so gibt es immer noch das GPS Halsband, welches seine Richtung und seine Koordinaten verrät. Im Notfall rettet die Technik dann ein Leben und hilft dabei, den Hund so schnell es nur geht, wieder nach Hause zu bringen.
Vertrauen und Kontrolle gleichermaßen
Seinem Hund zu vertrauen ist etwas Wunderbares und durchaus auch nichts Ungewöhnliches. Es ist vollkommen okay, wenn der eigene Hund ein festes Familienmitglied ist, der seine Grenzen austesten und abstecken darf. Wir selbst haben Hunde, denen wir blind vertrauen würden und die immer an unserer Seite sind, egal ob mit oder ohne Leine.
Doch ein Unfall lässt sich nicht vorhersehen. Ein lautes Geräusch oder ein plötzlicher Blitz, der für Schrecken sorgt, ist nicht vorhersehbar. Auf einmal passiert es und der eigene Hund rennt. Einfach so. Von jetzt auf gleich läuft er los und verschwindet im nächsten Gebüsch. Im besten Fall natürlich, denn im schlimmsten rennt er direkt Richtung Straße.
All das haben wir schon einmal erlebt und all das möchten wir nie wieder erleben. Vorsichtsmaßnahmen sind nicht für jeden notwendig, hin und wieder aber angebracht. Es kommt immer auch darauf an, wie sorgsam du bist, wie sehr du aufpasst und wie viel du dir selbst zutraust. Nur daraus lässt sich ableiten, ob die Maßnahmen berechtigt oder eher überflüssig sind.
Schaden können sie jedenfalls nicht. Sie sind zudem gerade am Anfang und gerade mit Straßenhunden, die das geregelte Leben als Haustier erst noch kennenlernen müssen, wirklich eine große Hilfestellung. Vor allem sind sie aber eine Art Rückversicherung und Garantie für die Sicherheit auf beiden Seiten. Ob du sie nutzt, bleibt am Ende dir überlassen. Vorstellen wollten wir sie dir.

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